Reutter und der Porsche 911: Sturmvogel, eine Null am falschen Ort und der Start von RECARO.

Der erste Porsche Typ 901 bei Werbeaufnahmen 1963: Vorne Ferry Porsche, rechts dahinter Ferdinand Alexander Porsche, links neben ihm Ferdinand Piëch (weißes Hemd), hinter dem Wagen in der mittleren Gruppe die Karosserie-Spezialisten von Reutter mit Theodor Bauer, Meister Gottlob Sturm und Walter Beierbach. (© Porsche Archiv) Eine knappe Notiz von Ferry Porsche skizzierte die Idee für eine der berühmtesten Sportwagen-Ikonen aller Zeiten: „2-Sitzer mit 2 bequemen Notsitzen. Besserer Einstieg.“ Verkaufsseitig wurde mit Blick auf den geplanten Nachfolger des Porsche 356 gefordert: „Bisherige Porsche-Linie beibehalten. Kein grundsätzlich neuer Wagen. Sportlicher Charakter.“ Das Stuttgarter Karosseriewerk Reutter (Vorgängerunternehmen von RECARO) war an der Konstruktion der Karosserie beteiligt und baute die ersten Prototypen des Porsche 901. Im vierten Teil des RECARO Rückblicks auf die gemeinsame Sportwagengeschichte mit Porsche geht es um das Projekt „Sturmvogel“, ein französisches Veto, Ende und Anfang – und eine Partnerschaft, die bis heute hält. Nach dem Siegeszug des Porsche 356 sollte ein würdiger Nachfolger den Bestseller ablösen. Nach ersten Entwicklungen unter dem Namen Typ 754 (T7) wurde der Entwurf T8 des Teams um Ferdinand Alexander Porsche weiterverfolgt. Im November 1961 erhielt Reutter den Entwicklungsauftrag für die Konstruktion einer Porsche Karosserie als Coupé und Cabriolet und wurde zu besonderer Geheimhaltung verpflichtet. Ein gemeinsames Team aus Reutter- und Porsche-Ingenieuren machte sich an die Arbeit, die ersten Prototypen des T8 entstanden 1962 bei Reutter. Im gleichen Jahr wurde das Modell in Typ 901 umbenannt, im November 1962 war der „Sturmvogel“ bereit für die erste offizielle Probefahrt. Eine schneeweiße Lackierung gab ihm seinen Namen. Sämtliche Prototypen baute die Reutter-Abteilung Sonderbau um Meister Gottlob Sturm. Beim T8 blieb es nicht bei Einzelstücken, der Entschluss zur Serienfertigung stand fest. Die Konstruktion der Karosserie wurde eigenverantwortlich an Reutter vergeben. 1963 feierte der – noch nicht serienreife – Porsche 901 seine Weltpremiere auf der 41. Internationalen Automobil Ausstellung IAA in Frankfurt. Peugeot teilte Porsche daraufhin mit, dass sich die französische Firma Typenbezeichnungen mit drei Ziffern und einer Null in der Mitte patentrechtlich habe schützen lassen. Der 901 wurde deshalb später in 911 umbenannt. Zur gleichen Zeit entschieden sich die Gesellschafter von Reutter, das Karosseriewerk an Porsche zu veräußern. Am 1. Dezember 1963 wurde der Verkauf abgeschlossen. Nach 58 Jahren endete damit die Firmengeschichte des Stuttgarter Karosseriewerks Reutter und Co. GmbH – und das erste Kapitel der neuen Firma RECARO (abgeleitet von REutter CAROsserie) wurde aufgeschlagen. Aus heutiger Sicht durchaus eine Win-Win-Situation: Porsche übernahm nicht nur das Karosseriewerk in Zuffenhausen, sondern auch rund 950 Mitarbeiter von Reutter, um deren Know-how zu sichern. Die restlichen rund 250 Mitarbeiter fertigten am Reutter-Stammsitz in der Stuttgarter Augustenstraße ab Dezember 1963 unter dem Namen RECARO Sitze und sogenannte Sitzbeschläge – vor allem Lehneneinsteller. Die wirtschaftliche Basis für diese Veränderung schuf eine Vereinbarung über die Lieferung aller Sitze für Porsche-Sportwagen durch RECARO innerhalb der zehn Folgejahre. Die enge Partnerschaft zwischen den beiden Automobil-Pionieren Porsche und RECARO blieb bestehen – nach Ablauf der ersten Dekade bis heute. RECARO belieferte Porsche mit nahezu allen Sitzen des 911 bis inklusive der Generation 993, darüber hinaus mit den Sitzen für den Porsche 928. Auch die sportlichen Sitze in den Modellen 914, 924 und 944 stammen von RECARO. Aktuell unterstützt RECARO Automotive Seating Porsche im Motorsport als technischer Partner und als Sitzausrüster der GT3-Cup-Fahrzeuge. Ganz frisch ist dabei der Porsche-Sieg beim 24h-Rennen 2018 am Nürburgring mit RECARO an Bord. Ein weiterer herausragender Meilenstein in mehr als 70 Jahren gemeinsamer Sportwagengeschichte – und ein weiteres Kapitel in der Sammlung der zahlreichen gemeinsamen Geschichten ... Wir freuen uns auf viele zukünftige Porsche-Modelle, die uns begeistern und mit bahnbrechenden Ideen das Zeug zu automobilen Ikonen haben!    

Familienähnlichkeit zwischen den Generationen: Im Modellübergang von Porsche 356 zum späteren Porsche 911 entstand der Porsche 754 (T7), präsentiert bei einer Sonderausstellung des Automuseums PROTOTYP, Hamburg. (© Photographers-Hamburg) Sportlich sitzen, sportlich fahren: Der neue Sportwagen wurde bis einschließlich Oktober 1964 als Porsche 901 geführt, ab November 1964 hieß er offiziell 911. (© Porsche Archiv) Partner im Motorsport: RECARO stattet aktuell die Porsche GT3-Cupfahrzeuge mit der Rennschale P1300 GT aus – Sieger beim diesjährigen 24h-Rennen am Nürburgring. (© RECARO) Beste Handwerkskunst: Ledersitze von RECARO für den Porsche 911 aus dem Jahr 1967. (© Porsche Archiv) Saßen wie angegossen: Schalensitze aus der frühen RECARO Fertigung. (© RECARO) Sitzmanufaktur: RECARO belieferte Porsche mit nahezu allen Sitzen des 911 bis inklusive der Generation 993 – und für viele weitere Modelle. (© RECARO) Die schnellste Feuerwehr der Welt: Der O.N.S. Porsche 914/6 GT von RECARO war als erstes Rennstrecken-Sicherungsfahrzeug der Obersten Nationalen Sportkommission für den Automobilsport in Deutschland (O.N.S.) im Einsatz. (© Archiv Herbert Linge) Top-Ausstattung: RECARO Idealsitz im Porsche 911 Targa S. (© RECARO)

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